Jamaika: Reggae, Traumstrand, Kultur und mehr
Mannigfaltiges Jamaika. Neben Wassersportbegeisterten, kommen hier auch kulturinteressierte Besucher und Studienreisende auf Ihre Kosten.
Kathrin
Kuba
für Dominikanische Republik, Haiti, Kuba
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Die drei großen Rs von Jamaika, Reggae, Rastazöpfe und Rum könnten die karibische Insel in einem kurzen Satz beschreiben. Das diese drei Worte Jamaika aber kaum gerecht werden können Urlauber, welche die Vielfalt und Lebensfreude der drittgrößten Insel der Großen Antillen bereits bei einer Jamaika Rundreise erlebt haben, bestätigen. Jamaika bietet entdeckungsfreudigen Besuchern ein mannigfaltiges Repertoire an Freizeitmöglichkeiten, kulturellen Sehenswürdigkeiten oder Naturschönheiten.
Jamaika wirkt zwar auf den ersten Blick wie eine immer junge Tropeninsel, auf der man Feste und Entspannung genießen kann, doch die Insel der Quellen, wie sie von ihren Ureinwohnern genannt wurde, hat durchaus Geschichte. Kulturinteressierte und Besucher, die gerne Studienreisen unternehmen kommen auch hier auf ihre Kosten.
Accompong
In der Region Black River im schwer zugänglichen Cockpit Country liegt mit Accompong der Hauptort des Volkes der Maroons. 900 Menschen leben dort, welche Nachfahren der ersten Sklaven sind, die von den Spaniern freigelassen worden sind. Der Name dieser Ethnie leitet sich von dem spanischen Wort cimarrón für wild ab. Nahezu 100 Jahre kämpften sie unerbittlich für ihre Unabhängigkeit gegenüber der britischen Kolonialmacht, bis letztlich 1738/39 die Friedensverträge unterzeichnet worden sind. Bis heute konnten sie eine gewisse Autonomie bewahren, da sie keine Steuern zahlen, Recht über Delikte in ihrem Kreis sprechen und die Landvergabe regeln. Sie sind stolz darauf und unterhalten sich gern mit Reisenden über ihr Leben, weshalb sich für einen Besuch in diesem entlegenen Ort in den Bergen Zeit genommen werden sollte. Die Unabhängigkeit dieses freundlichen Volkes bringt jedoch auch den Nachteil mit sich, dass der Staat Jamaika sie nicht regelmäßig finanziell unterstützt. Bevor die Fahrt von Maggotty aus nach Accompong angetreten wird, sollte jedoch ein Besuch beim amtierenden Colonel der Maroons angekündigt werden. Dies stellt allerdings in der Regel kein Problem dar und die Urlauber werden freundlich empfangen. Etwas außerhalb von Accompong steht der mächtige Kindah-Baum, zu dem jedes Jahr am 6. Januar viele Maroons aus der ganzen Welt pilgern, um ihre Unabhängigkeit zu feiern. Eine Wandertour über nicht befestigte Pfade führt zum Grab des Anführers Koyos. Umgeben wird es aus einem Dickicht an Pflanzen, die für die Maroons eine unerschöpfliche Quelle für Gewürze, Heilkräuter, essbare Früchte und Tees sind.
Blue Mountains
Faszinierend präsentieren sich die Gesteinsmassen des Blue Mountain Peaks, welcher vulkanischen Ursprungs ist und eine Höhe von 2.256 Meter besitzt. Es ist ein Paradies für Wanderer, wobei eine gute Kondition notwendig ist. Die Wege sind häufig relativ steil, weshalb der Schweiß trotz der angenehmen Temperaturen aufgrund der Hochlage in Strömen fließt. Doch die Anstrengung wird mit eindrucksvollen Naturerlebnissen belohnt, wozu seltene Schmetterlingsarten, kleine Wasserfälle, kristallklare Bäche, Mangobäume, bunte Vögel, weite Kaffeeplantagen und Aussichten über die grünen Hügel der tropischen Bergwelt gehören.
Ricks Cafe
Toren bereisen in fremden Ländern die Museen, Weise gehen in die Tavernen. Erich Kästner erkannte diese Wahrheit bereits und hätte sich demnach in Ricks Cafe besonders wohl gefühlt. Den Herzschlag Jamaikas erlebt man nirgendwo besser als hier. Wer Berührungsängste mit der Bevölkerung hat, sollte um dieses kulturelle Füllhorn besser einen großen Bogen machen. Einst im Besitz der ersten jamaikanischen Präsidentenfamilie ist das Gebäude nun in den Händen von Richard Hershman, der es 1974 zu einem Lokal umbaute. Selbst Naturkatastrophen können das Cafe nicht erschüttern. Einheimische wie Touristen schätzen den Laden vor allem aufgrund der typisch jamaikanischen Lebenslust, die man hier in jedem Winkel erleben kann.
Port Royal
Nicht nur unter der schwarzen Flagge, sondern auch unter einem schlechten Stern stand die Fischerstadt Port Royal in den letzten Jahrhunderten. Beginnend mit dem Erdbeben 1692 wurde die einst wichtigste Hafenstadt Jamaikas von zahlreichen Naturkatastrophen erschüttert. Manche mögen gerne glauben, dass die Stadt aufgrund ihrer lockeren Lebensweise und der Beheimatung von Freibeutern zu ihrer Blütezeit dieses Schicksal herausgefordert hat. Berühmtester, oder besser berüchtigtster Pirat der Insel war der walisische Kapitän Henry Morgan, welcher unter anderem als Begründer des Piratenkodex bezeichnet wird. Morgan war ein ausgesprochen kluger Taktiker und raubte 1665 bis 1674 zahlreiche spanische Galeonen aus. Er starb 1688, nachdem er seine Inhaftierung und einen Schiffsuntergang überlebte und sogar Vizegouverneur von Jamaika wurde. Mit diesem Titel wand er sich gegen seine früheren Raubgenossen und ließ einige von ihnen hinrichten. Sein Grab befindet sich in Port Royal auf dem örtlichen Friedhof. Kurz nach Morgans Tod endete die goldene Zeit der Hafenstadt die immer noch teilweiße im Wasser versunken ist. Man verhandelt darüber, die Unterwasser liegenden zum UNESCO-Weltkulturerbe zu erklären. Auch wenn Port Royal seine Bedeutsamkeit verloren hat, ist man hier ein wenig ins Piratenzeitalter zurückversetzt und kann auf den Spuren der Freibeuter immer noch erstaunliche Entdeckungen machen.
Lust auf Jamaik bekommen? Dann schauen Sie sich unsere Jamaika Rundreisen an.