Wer waren die Inkas?

Lesen Sie hier die Theorien über die Herkunft der Inka: Ein Volk zwischen Aufstieg und Niedergang voller Mystik und Geheimnissen.

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Aufstieg und Niedergang eines Volkes zwischen Sonnenkult und effizienter Planung

Wenn der heutige Peru Individualreisende Cusco (Qusqu), gelegen im peruanischen Hochland zwischen den Gipfeln des den Machu Picchu und Huayna Picchu und nahe des Titicacasees, besucht, steht er auf den Überresten einer einst hochentwickelten Kultur. Das Reich der Inka existierte zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert, erlebte einen rasanten Aufstieg und einen noch rapideren Untergang. Doch wer war dieses Volk, von dem bis auf die Ruinen der steinernen Tempel nur noch die Sprache Quechua die Zeit überstanden hat? Wie kam es zu der enormen Ausdehnung des Herrschaftsbereiches von letztlich 950.000 km? In der Blütezeit dominierte das Inkareich die Anden auf 5000 km Länge von Kolumbien bis südlich von Santiago de Chile. Wie konnte ein solch großes Reich, welches sich aus unzähligen verschiedenen ethnischen Völkern zusammensetzte, geeint werden? Große topographische und klimatische Unterschiede erschwerten die Besiedelung. Die Küstengebiete durchziehen trockene Wüsten mit wenigen Flüssen. Den unwirtlichen Anden mit bis zu 6000 m hohen Gipfeln folgt im Osten der undurchdringliche Amazonas. So war eine langfristige Besiedelung anfangs nur in den Flußtälern des Hochgebirges möglich. Einige Autoren bezeichnen die Inka als die Römer Südamerikas. Wir werden sehen, das diese nicht ganz unrecht haben.

Theorien der Herkunft der Inka

Die Inka besaßen keine eigene Schrift. Sie verständigten sich zwar mit Quipu, einer Art Knotenschrift, welche aber wohl eher im geometrischen Zahlenbereich genutzt wurde. Somit sind auch keine Aufzeichnungen überliefert. Diese brachten erst die Spanier Pizarros, die mithilfe indigener Zeitzeugen den Beginn einer Geschichtsschreibung realisierten. Man geht von zwei möglichen Herkunftszenarien aus. Der mythologische Erklärungsansatz bezieht sich auf den Sonnengott Inti. Der Sohn entstammte dem Schöpfergott Viracocha und war als Hauptgott anerkannt. Ihm wurden zahlreiche Sonnentempel errichtet, wo er mit Sach-, Tier- und Menschenopfern verehrt wurde. Er soll die ersten Inka Manco Cápac und seine Schwester Mama Ocllo in die Welt gesetzt haben, um selbige zu verbessern. Inti stattete die beiden mit einem goldenen Stab aus. Sie sollten ihren Wohnsitz dort gründen, wo es ihnen gelang, den Stab mit einem Schlag in die Erde zu treiben. An der Stelle, an der das schließlich gelang, gründeten sie die Stadt Cusco im Urubambatal, die nach dem Verständnis der Inka der „Nabel der Welt“ darstellte. Manco Cápac wurde der erste König der Inkazeit und Mama Ocllo die königliche Gemahlin. Auch in zukünftigen Generationen wurde der Herrscher oft mit seiner Schwester vermählt, um die theokratische Dynastie fortzusetzen. Dem mythologischen widerspricht der kulturgeographische Ansatz, welcher die ethnische Herkunft der Inka im Amazonasgebiet ansiedelt.

So bauten die Inka Kartoffel und Maniok und weitere Feldfrüchte an, die häufigen Darstellungen des Jaguar deuten auf diese Region ebenso hin wie das Idiom, welche das Volk vor seiner Ankunft in Cusco sprach. Letztendlich sind sich die Chronisten einig, das beide Ansätze in der Schlußfolgerung münden, das die ersten Inka in Cusco die Auserwählten seien, aus denen ihre Führer, Sapa Inka genannt, rekrutiert wurden.

Aufstieg und Expansion

Eine grundsätzliche Bedingung für den Aufstieg und der Ausdehnung in kürzester Zeit dürfte das organisatorische Talent der Inka gewesen sein. Die Landwirtschaft wurde planmäßig ausgebaut und geometrisch riesige Terrassenfelder für Feldfrüchte angelegt. Wüsten wurden durch Bewässerungskanäle in fruchtbare Oasen für den Ackerbau verwandelt.

Ein ca. 40.000 km umfassendes Straßennetz und Wegenetz durchzog das Reich vergleichbar mit dem der Römer. Eine Hauptstraße führte an der Küste entlang, eine zweite durch das Hochland der Anden. Zahlreiche Nebenstraßen mit Hängebrücken verbanden diese beiden Hauptachsen. Die Lasttiere für Gütertransporte kamen schnell voran und Truppenbewegungen konnten so rasch ermöglicht werden. Die Inka erfanden nichts selbst, hatten aber die Begabung, Errungenschaften und Traditionen anderer Andenvölker, die vor Ihnen Jahrtausende lang den Kontinent besiedelten, weiterzuentwickeln und zu standardisieren. Übernahmen die Römer die Philosophie von den Griechen und die Metallverarbeitung von den Etruskern, so entwickelten die Inka die Webkunst der Moche und die Goldschmiedekunst der Chimú weiter.

Die ersten Inkagenerationen verließen das Tal von Cusco nicht. Die Sippen der Nachbarvölker wurden unterworfen und in den Staat integriert. Neben des Einsatzes von Militär sind es zwei Faktoren, die die besiegten Populationen der Großmacht des Inkavolks die Loyalität erweisen ließ. Hochrangige Verlierer wurden entweder als Geisel gehalten, die Sie dann opferten oder die dazu dienten, Lösegeld einzutreiben. Einige mussten dem Inkastaat Treue schwören. Diese schafften es auch als Nicht- Inka, in hohe staatliche Positionen zu gelangen. Höhergestellte Töchter der unterlegenen Völker wurden mit Inka- Noblen vermählt. Beides bedingte eine Verzahnung und Vertiefung der Allianzen. Durchgeplante Umsiedlungspolitik verteilte die unterlegenen Völker im ganzen Reich und erstickte Ansätze von Rebellion schon im Ansatz.

Mit dem fünften Sapa Inka, einem Inkakönig mit Namen Capac Yupanqui gewinnt die Expansion an Fahrt. Mittlerweile sehen sich die Inka anderen Völkern gegenüber als auserwählt. In der Regierungszeit Capac Yupanquis wurde ein Berufsheer aufgebaut. Die Inka verließen nun das heimische Tal in alle Himmelsrichtungen für Eroberungsfeldzüge. Ihre Gebietsansprüche manifestierten die Inka mit dem Bau von Tempeln, in denen Kinder in rituellen Zeremonien der Gottheit geopfert wurden. Doch nicht nur die Inka wollten ihren Machtbereich ausdehnen. Im 15. Jahrhundert bedroht das Nachbarvolk der Chanca mit ca. 100.000 Mann den Inkastaat. 1437 gelang es dem legendären Pachacuti Yupanqui, diese vernichtend zu schlagen. Damit wurde die Machtposition gefestigt und der Grundstein für weitere Eroberungen gelegt. Als dessen Sohn Tupac Inka Yupanki 1493 starb, herrschten die Inka über mehr als 9 Millionen Menschen. Damit sind sie auf dem Höhepunkt ihrer Macht angelangt.

Schneller Untergang einer hochentwickelten Zivilisation

Als 1532 der spanische Eroberer Francisco Pizarro mit 159 Gefolgsleuten in Peru eintraf, war das Inkareich gespalten. In Cajamar residierte Atahualpa, der gerade seinen Bruder Huascar in einem blutigen Bürgerkrieg besiegt hatte und sich auf dem Rückweg nach Cusco befand. Das Reich war nun geteilt und geschwächt. Von Mittelamerika eingeschleppt grassierten die Pocken und hatten das Reich im Würgegriff. Angesichts seiner riesigen Übermacht von 8000 Kriegern ließ sich Atahualpa dazu überreden, den Konquistadoren friedlich und unbewaffnet gegenüberzutreten. Pizarro nutzte das und nahm den Inkaherrscher in einem Handstreich in Gefangenschaft. Danach eröffneten die Spanier das Feuer auf das Heer. Die Inkas kannten weder Schußwaffen noch Klingen aus Edelstahl und die von den Spaniern mitgeführten Pferde, auch unbekannt im Inkareich, versetzten sie in Panik. Die Inka versuchten noch die Königsmumien, die sie als Ihre größten Heiligtümer ansahen, zu verteidigen. Diese wurden jedoch von den Spaniern als wertlos betrachtet und kurzerhand vebrannt. Das nun kopflose Volk schaffte es nicht, sich zu einen. Sofort standen laut Chronisten die untergebenen Völker auf und verbündeten sich mit den Spaniern. Die Konquistadoren ließen Atahualpa 1533 hinrichten und so konnte Pizarro noch im gleichen Jahr Cusco erobern und das einst den halben Kontinent umspannende Reich der Inka war Geschichte.

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